Du kannst alles sein! | Christoph Köhler

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Du kannst alles sein!
Das Schimpfwort „Schwule Sau“ gehört zu den meist verwendeten Schimpfwörtern unter Jugendlichen auf Schulhöfen oder der Straße. Für Schwule ist das eine alltägliche Erfahrung der Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Identität. Die Fotos des Potsdamer Designstudenten Christoph Köhler zeigen verschiedene Charaktere unserer Gesellschaft. Dem Betrachter wird verdeutlicht, dass allein der kleine Zusatz „schwul“ die Wahrnehmung vieler Menschen verändert und die eigentliche Person aus dem Blickfeld gerät. Die Ausstellung gewann den Kreativwettbewerb „Schimpfwort Schwule Sau“ des Berliner schwulen Antigewaltprojektes MANEO e.V.

Lebenslauf Christoph Köhler

26.05.1983: in Jena geboren

1999: Abschluss Realschule „Kahla Milder“

1999 - 2003: Walter Gropius Schule Erfurt: doppelqualifizierende Ausbildung Gestaltungstechnischer Assistent und allgemeine Hochschulreife

2003  - 2006: Wehrdienst: Panzergrenadierbatailion Regen, Medienbetreuung im Stabsdienst

ab 10. 2006: Studium: Fachhochschule Potsdam,Studiengang Kommunikationsdesign

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Essay

Der Anstoß für mich diese Bilderserie zu erstellen und an diesem Projekt teilzunehmen war ein Zeitungsartikel in der taz. Der Titel lautete: „Rap gegen Homos - Tourette-Selbsthilfegruppe imTonstudio“. Vor einem Jahr konnte man darin lesen: „Der Rapper G-Hot fordert in "Keine Toleranz" zum Mord an Schwulen auf. Bloß Pop? "Schwulen"-Bashing ist bei Jugendlichen längst guterTon.“ Die Frage die sich mir stellte war: Würden sich Rapper wie G-Hot oder Bushido von einem schwulen Arzt behandeln lassen, wenn es um Ihr Leben geht? Bei dieser Überlegung wurde mir bewusst wie viele Berührungspunkte jeder, selbst derart intoleranten Rapper, mit Schwulen im alltäglichen Leben haben und meistens doch ohne es zu bemerken. Durch ihre eingeschränkte Wahrnehmung prägen sie ein diskriminierendes Bild von Schwulen, das sich dann auch auf den Schulhöfen wieder findet. So gehört "schwule Sau" zu den meist verwendeten Schimpfwörtern unter Jugendlichen. Für Schwule ist das eine alltägliche Erfahrung der Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Identität. Ein weiteres, erschreckendes Beispiel findet sich in der ZDF-Reportage "SOS Schule" „[...] mitten darin der schwule Bernd, der "den Fehler" begangen hat, sich vor der Klasse zu outen. Am Ende muss er die Schule verlassen." Fazit des Pädagogen: "Bernd, das hast du selbst verschuldet". Seine Lieblingslehrerin sagt unter Tränen: "Pass Dich in Zukunft mehr an, dann mögen Dich die Menschen auch". Wie können Schwule selbstbewusst mit diesem Thema umgehen, wenn sogar Pädagogen mit dieser Thematik überfordert sind? Gerade an Schulen sollte diese Problematik vernünftig thematisiert werden, um durch Aufklärung eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

In meinen Bildern zeige ich verschiedenste Charakter unsere Gesellschaft und versuche mit je drei einfachen Fragen diesem Missverhältnis zu begegnen. Dem Betrachter wird verdeutlicht, dass allein der kleine Zusatz - schwul - die Wahrnehmung verändert und die eigentliche Person mit ihren ganz individuellen Eigenschaften aus dem Blickfeld gerät. Jede dieser Fragen trifft jeweils auf die abgebildete Person zu und zeigen, dass sie so gar nicht dem geläufigen Klischee entsprechen.

»Du kannst alles sein« ist nicht nur der Titel, sondern auch ein Aufruf an viele homosexuelle Jugendliche das „Schwulsein“ als Teil ihrer Persönlichkeit zu begreifen und zu verstehen, dass sie ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft sind und natürlich auch eine Aufforderung an alle anderen Menschen, dies zu akzeptieren und ihnen dafür die Augen zu öffnen.

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Kosten: 
Im Land Brandenburg werden die Kosten durch verschiedene Förderungen i.d.R. übernommen. Für Ausstellungen außerhalb des Landes Brandenburg senden wir Ihnen gerne einen Kostenvoranschlag zu. 


Die Ausstellung bekommen sie hier:

Katte e. V.
Jägerallee 29
14469 Potsdam

T: 0331 237 009 70
F: 0331 237 009 76
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Impressum

Queeres Brandenburg - Landeskoordinierungsstelle
Die Kommnunale Arbeitsgemeinschaft Tolerantes Brandenburg - Katte e. V. ist seit dem Jahr 2020 die Trägerin des Projektes Queeres Brandenburg - Landeskoordinierungsstelle. Das Projekt wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbarucherschutz gefördert. Die jeweiligen Träger der Projekte zur Aufklärung, Prävention, Beratung und Hilfe, die auf dieser Seite aufgeführt werden, sind durch die Veröffentlichung der jeweiligen Adresse gekennzeichnet. 

Katte e. V.
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Katte e. V.,  AG Potsdam, VR 2580 P; Vertretungsberechtigte Vorstände: Hans Kremer und Ronald Schulz. Der Verein ist vom Finanzamt Potsdam als Gemeinnützig im Sinne der Abgabenordnung anerkannt und zur Ausstellung von Zuwendungsbestätigungen für Spenden entspr. § 50 Abs.1 EStDV berechtigt.

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