III.2.1. - Kultur

III. - Handlungsfelder des "Aktionsplan Queeres Brandenburg"
III.2. - Handlungsfeld - Teilhabe
III.2.1. - Kultur

Bei kulturellen und künstlerischen Prozessen geht es immer auch um eine kreative Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen und bestehenden Strukturen und damit auch um eine traditionelle Prägung im Hinblick auf Geschlechter und Verhalten. So richtet sich z.B. das oft verwendete Thema „Liebe in der Kunst“ zumeist an die „Hetero-Normalität“. Kulturelle Veranstaltungen und Initiativen regen aber auch dazu an, eine andere Perspektive einzunehmen und Vielfalt erfahrbar zu machen. Zugleich bieten sich für LSBTTIQ* Identifikationsmöglichkeiten, wenn diese die traditionellen Kulturangebote ergänzen.

Verschiedene Kultureinrichtungen in Brandenburg greifen das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt bereits auf. Zu erwähnen ist hier beispielsweise die vom Hans Otto Theater in Potsdam im Jahr 2015 sehr erfolgreich entwickelte Inszenierung des Musicals La Cage aux Folles (Ein Käfig voller Narren), die auch überregional und in Veranstaltungshinweisen der queeren Community positiv besprochen wurde. Auch die aktuelle Druckbroschüre von Kulturland Brandenburg zum KulturlandJahr 2017 REFORMATION greift das LSBTTIQ*-Thema in ihrer Bebilderung auf.

Die Landesregierung prüft, ob und ggf. wie die Vielfalt geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierung in Kunst und Kultur verstärkt sichtbar gemacht werden kann, z.B. durch einen Dialog mit den Brandenburger Museen, Kinos und Theatern, durch eine Sensibilisierung von Kunst- und Kulturverbänden, durch die Ausweitung von Inhalten und Programmen sowie bei der Auslobung von Preisen und der Durchführung von kulturellen Veranstaltungen.

Die Landesregierung schätzt die kulturell aktiven Vereine und Initiativen aus der Brandenburger LSBTTIQ*-Community als wichtige Partner*_*innen im Kulturbereich. Sie unterstützt öffentlichkeitswirksame Projekte und niedrigschwellige Angebote für junge LSBTTIQ*. Die Landesregierung setzt sich auch dafür ein, dass die Zusammenarbeit mit den Netzwerken der Kulturschaffenden vor Ort und die Entwicklung von Angeboten mit LSBTTIQ*-Bezug aus den Regionen heraus gestärkt werden. Bei einer möglichen Fortschreibung der kulturpolitischen Strategie prüft die Landesregierung, den Aspekt Diversity stärker in den Blick zu nehmen.

 

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